Anuradhapura war die erste Hauptstadt der Insel und ist somit die älteste der Königsstädte. Die Anuradhapura-Periode dauerte von etwa 250 v. Chr. bis zum Jahre 1017 und gilt als das "Goldene" Zeitalter der singhalesischen Hochkultur. Heute gliedert sich die Stadt in einen neuen bewohnten und den alten historischen Stadtteil. Zu besichtigen sind unter anderem imposante Dagobas, Tempel- und Palastruinen, ein kleines Archäologisches Museum und zwei Wasserteiche. Die größte spirituelle Bedeutung aber trägt der verehrte Heilige Bodhi-Baum im Zentrum der alten Stadt, die deshalb als heiliger Ort gilt. Der zu den ältesten der Welt zählende Baum ist ein Ableger jenes Bodhi-Baumes in Indien, unter dem Siddharta Gautama die Erleuchtung erlangte und zum Buddha wurde. Unser Besuch fiel leider nicht in die Zeit einer der drei stattfindenden Zeremonien am Tag (6.30 - 10.30 - 18.30 Uhr), so dass es uns nicht möglich war, die erhöhte Terasse zu betreten und den Baum ganz nah zu sehen. Aber es war auch ein interessantes und beeindruckendes Erlebnis, an einer ruhigen Ecke des umliegenden Hofes zu verweilen und die tiefgläubigen Pilger zu beobachten.
Wie auch in Polonnaruwa begleitete uns hier ein extra vor Ort gebuchter Führer, der uns viel Interessantes erzählte und sogar recht gut deutsch sprechen konnte. Allerdings waren wir dadurch auch wieder zeitlich gebunden und konnten uns nicht - nach unserem Belieben - recht lang an den Sehenswürdigkeiten aufhalten. Das Areal mit den teils weit auseinander liegenden zahlreichen Sehenswürdigkeiten ist sehr groß und im Ganzen zu Fuß kaum zu schaffen. Wir waren dort auch mit unserem Fahrzeug unterwegs, welches uns von "A" nach "B" brachte. Einige Besucher nutzten gemietete Fahrräder zur Besichtigung - auch das ist eine Möglichkeit.