Tag 3 Dambulla - Anuradhapura - Mihintale - Aukana - Dambulla
Unterwegs im "Kulturellen Dreieck": Vom heiligen Baum der Buddhisten zum Ort der Wiege des Buddhismus in Sri Lanka - Uralte Wassertanks von Königen und ein Meisterwerk der Steinmetzkunst
Unsere heutige Tour führte uns nach Anuradhapura - zu den Ruinen der ältesten Königsstadt Sri Lankas. Anschließend besuchten wir den Klosterkomplex Mihintale. Wilde Elefanten entdeckten wir am Kala Wewa See. Fast allein waren wir bei der Besichtigung der imposanten Buddhastatue von Aukana. In Erwartung auf ein tolles Abendessen fuhren wir zurück nach Dambulla.
Anuradhapura war die erste Hauptstadt der Insel und ist somit die älteste der Königsstädte. Die Anuradhapura-Periode dauerte von etwa 250 v. Chr. bis zum Jahre 1017 und gilt als das "Goldene" Zeitalter der singhalesischen Hochkultur. Heute gliedert sich die Stadt in einen neuen bewohnten und den alten historischen Stadtteil. Zu besichtigen sind unter anderem imposante Dagobas, Tempel- und Palastruinen, ein kleines Archäologisches Museum und zwei Wasserteiche. Die größte spirituelle Bedeutung aber trägt der verehrte Heilige Bodhi-Baum im Zentrum der alten Stadt, die deshalb als heiliger Ort gilt. Der zu den ältesten der Welt zählende Baum ist ein Ableger jenes Bodhi-Baumes in Indien, unter dem Siddharta Gautama die Erleuchtung erlangte und zum Buddha wurde. Unser Besuch fiel leider nicht in die Zeit einer der drei stattfindenden Zeremonien am Tag (6.30 - 10.30 - 18.30 Uhr), so dass es uns nicht möglich war, die erhöhte Terasse zu betreten und den Baum ganz nah zu sehen. Aber es war auch ein interessantes und beeindruckendes Erlebnis, an einer ruhigen Ecke des umliegenden Hofes zu verweilen und die tiefgläubigen Pilger zu beobachten.
Wie auch in Polonnaruwa begleitete uns hier ein extra vor Ort gebuchter Führer, der uns viel Interessantes erzählte und sogar recht gut deutsch sprechen konnte. Allerdings waren wir dadurch auch wieder zeitlich gebunden und konnten uns nicht - nach unserem Belieben - recht lang an den Sehenswürdigkeiten aufhalten. Das Areal mit den teils weit auseinander liegenden zahlreichen Sehenswürdigkeiten ist sehr groß und im Ganzen zu Fuß kaum zu schaffen. Wir waren dort auch mit unserem Fahrzeug unterwegs, welches uns von "A" nach "B" brachte. Einige Besucher nutzten gemietete Fahrräder zur Besichtigung - auch das ist eine Möglichkeit.
An diesem Ort nicht weit von Anuradhapura liegt die Wiege des Buddhismus in Sri Lanka. Seitdem im 3. Jh. v. Chr. ein indischer Mönch auf Mission den damaligen König von Anuradhapura dort traf und diesen zum buddhistischen Glauben bekehrte, zieht Mihintale als heiliger Wallfahrtsort die Gläubigen an. Auf einer Erhebung gelegen, erstreckt sich der Komplex auf drei Ebenen, die durch lange Steintreppen miteinander verbunden sind. Im unteren und mittleren Bereich stehen hauptsächlich Klosterruinen. Am besten gefiel es uns aber auf der obersten Ebene, dem heiligen Bezirk, denn hier gibt es neben der Kultur zwischen Palmen und der spirituellen Stimmung auch noch wunderbare Ausblicke auf das grüne Umland. Eine weiße Dagoba markiert die erste Begegnungsstelle zwischen Mönch und König, zudem kann man in alle Richtungen weiter hochsteigen, zu einer weißen Buddha-Statue, zu einem kleinen Felsmonolith und einer weiteren großen Dagoba.
Wir besuchten den Ort ab dem mittleren Nachmittag und es wurde für uns eine schöne Besichtigung. Es war ruhig dort - häufig waren wir an den „Stätten“ allein, denn die Zahl der Besucher hielt sich in Grenzen. Außerdem gab es neben uns fast keine ausländischen Touristen, die Überzahl bildeten einheimische Pilger, so kam es auch zu kurzen freundlichen Begegnungen.
Mihintale ist ein angenehmer Ort, an den wir auch noch einmal zurückkehren würden.
Am späten Nachmittag machten wir noch eine Pause am Kala Wewa – Wassertank, einem vor 1500 Jahren vom regierenden König künstlich angelegten See. Es war toll, nach einer „Bade-Erfrischung“ dort die Ruhe der frühabendlichen Stimmung auf sich wirken zu lassen. In der Ferne an derselben Uferseite konnte man das Treiben am See beobachten: badende Kinder, Frauen, die ihre Wäsche reinigten. Und gegenüber am anderen Ufer hielten sich gerade wilde Elefanten auf. Klasse!
Unser letzter Besuch heute galt dem Buddha von Aukana, einer etwa 12,50 m hohen, aus einem Fels geschlagenen Skulptur, die vermutlich einmal zu einer größeren Tempelanlage gehörte. Leider ist nicht genau bekannt, wann diese Figur entstanden ist – man schätzt, zwischen dem 5.- 8. Jh. – und von wem sie erschaffen wurde. Eine Legende besagt, dass die Entstehung auf einem Wettstreit zwischen einem Steinmetzmeister und seinem Lehrling beruht, indem es darum ging, wer am schnellsten eine solche Figur erschaffen könne. Dort siegte das Werk des Meisters, während die unvollendete Skulptur des Schülers einige Kilometer weiter inmitten eines Waldes steht.
Die Figur des segnenden Buddha strahlt Ruhe und Frieden aus, was sich im Licht und der Stimmung kurz vor Sonnenuntergang besonders schön zeigte.
Zur alten Tempelanlage, von der noch einige Grundmauern stehen, gehören auch ein Bodhi-Baum und eine kleine Dagoba. Außer einigen Jugendlichen aus dem Dorf waren wir hier ganz allein. Zwei Mönche aus dem nahen Kloster segneten uns zum Abschied und wir wurden mit einfachen geweihten Glücksarmbändchen bedacht.