Tag 4 Dambulla - Matale - Kandy
Ein echtes Highlight ist der Höhlentempel von Dambulla. Nach dessen Besichtigung machten wir uns gespannt auf den Weg nach zur Kulturhochburg Kandy. Unterwegs hielten wir unter anderen am Hindu-Tempel Sri Muthumariamman Thevasthaman in Matale.
Vor dem Besuch der berühmten Höhlentempel liefen wir noch durch die lebhaften Markthallen von Dambulla, wo man das Obst und Gemüse unzähliger Händler „bewundern“ kann, also nahezu alles, was auf der Insel wächst und gedeiht. Und das ist nicht wenig. Es war absolut interessant. Obst- und Gemüsekunde mit „anfassen“ oder sogar „kosten“ und hier konnte man das Angebotene zu angemessenem Preis erwerben.
Am Fuße eines etwa 340 m hohen Bergrückens befinden sich die Gebäude des modernen, bewohnten „Goldenen Klosters“, unter anderem ein Museum, auf dessen Dach eine 30 m hohe und schon weit sichtbare goldene Buddha-Figur thront. Hier beginnt auch der Aufstieg – über Felsen und Treppen - zu den fünf Höhlen, die im Zeitraum von 2000 Jahren von Mönchen ausgemalt und mit Statuen geschmückt wurden. Die Höhlen sind unterschiedlich lang, breit und hoch und beherbergen unter anderem eine etwa 15 m lange liegende Buddha-Figur, wunderschöne Wandmalereien, kleine Dagobas und zahlreiche andere Figuren von Buddha und Hindu-Göttern. Die jüngsten stammen aus dem letzten Jahrhundert. Und wenn man sich vorstellt, dass die ältesten Exemplare vermutlich aus vorchristlicher Zeit stammen, kann man schon ein wenig Gänsehaut bekommen. Dazu verbreiten die dämmerigen, halbdunklen Lichtverhältnisse und die Stille der Höhlen eine magische und geheimnisvolle Stimmung.
Allerdings kann man nicht einfach so hinein spazieren, was wir in unwissender Weise taten. Ein Mönch machte uns höflich darauf aufmerksam, dass in den Gebets- und Meditationszeiten die Höhlen nicht betreten werden sollten. Wir warteten dann mit anderen Besuchern etwa 20 Minuten, dann wurden die „Pforten“ wieder zur Besichtigung freigegeben. In der Wartezeit lässt sich aber gut die Aussicht vom Plateau vor den Höhlen genießen oder der ganze Höhlen-Komplex mit dem imposanten Granitfels darüber, von außen fotografieren. Ein außergewöhnliches Motiv.
Wir waren hier am frühen Vormittag und hatten aufgrund der touristischen Bedeutung des Ortes viel mehr Besucher erwartet oder auch das Szenario, dass sich Menschenmassen in den Höhlen tummeln. Dem war jedoch nicht so, es war erstaunlich ruhig.
Wir verließen gegen Mittag die Region des „Kulturellen Dreieck´s“ und fuhren nach Süden Richtung Kandy. Dabei passiert man auch die Ortschaft Matale. Die Gegend dort ist hügelig und üppig bewachsen. Ein paar Kilometer vor dem Ort befindet sich das historisch bedeutsame buddhistische Höhlenkloster Aluvihara an einem Felsenhang gelegen. Vor 2000 Jahren fand hier ein Konzil statt, bei dem die Lehre Buddhas zum ersten Mal schriftlich niedergelegt wurde. Wir haben es leider selbst nicht besichtigt. Besucher können einige Grotten anschauen und von einem Felsvorsprung aus einen tollen Blick genießen.
In der Gegend um Matale gibt es entlang der Hauptstrasse zahlreiche, auf Touristen ausgerichtete Gewürzgärten. Die Meinungen von Besuchern dieser „Touristenattraktion“ gehen etwas auseinander, wie wir im Verlauf der Reise bei diversen Gesprächen bemerkten. Von „interessantem Besuch“ bis „totale Abzocke“ war alles dabei. Wir können Folgendes sagen: Der Eintritt kostet wohl in der Regel nichts. Wir wurden dann von einem Führer von Pflanze zu Pflanze geführt und es gab kurz gehaltene Erklärungen. Immerhin durfte man anfassen, riechen und einige hergestellte Produkte testen. Es wurde noch eine Nacken-Massage angeboten, die wir aber ablehnten. Das alles hatte einen Charakter von „Touristen-Schnelldurchlauf“. Nach nicht mal 20 Minuten wurden wir dann in den Verkaufsraum gebracht. An den Produkten waren keine Preise angebracht und wir begingen leider auch den Fehler, nicht danach zu fragen. Aus Höflichkeit und um keine bösen Blicke zu ernten, kauften wir dann einen kleinen 20 ml – Tiegel Gewürzsalbe und sechs Vanilleschoten und bezahlten dafür umgerechnet 12 Euro. Es war der Hammer! Zum ersten Mal auf der Reise machte sich Ärger in uns breit, aber so war es dann eben. Wir persönlich würden bestimmt nicht noch einmal hingehen.
Im Zentrum von Matale befindet sich der sehenswerte Hindu-Tempel Sri Muthumariamman Thevasthaman, bei dessen Anblick sich unser Ärger wieder legte. Das Gebäude, besonders der zugehörige Torturm ist farbenfroh und prächtig mit Skulpturen verziert.
Kandy - die letzte Königsstadt Sri Lankas liegt auf durchschnittlich 500 m Höhe in eine herrlich grüne Hügellandschaft eingebettet, welche in südöstlicher Richtung in das zentrale Bergland übergeht. Durch dieses grüne Becken fließt auch der Mahaweli-Ganga – der größte Fluss des Landes, der die Stadt umgibt.
Ab etwa dem Ende des 16. Jahrhunderts wurde Kandy zur Hauptstadt. Noch vor dieser Zeit hatte bereits die portugiesische Kolonialherrschaft begonnen, ein Grund dafür, dass die Stadt in den sicheren Hügeln erwählt wurde. Ab 1658 begann die holländische Kolonialzeit und zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Land schließlich Britische Kronkolonie. Der letzte König von Kandy wurde im Jahr 1815 zur Abdankung gezwungen.
Heute erlebt man die viertgrößte Stadt der Insel im Zentrum um den Kandy Lake als einen sehr lebhaften, teilweise auch lauten und hektischen Ort. Viele Menschen sind unterwegs, auf den Straßen herrscht reger Verkehr. In den Stadtrand-Gebieten ist es allerdings etwas ruhiger und von so mancher Stelle in den Hügeln genießt man tolle Ausblicke auf die im Tal gelegenen Stadtteile und die grüne Umgebung.
Die Tanzvorführungen sind beliebte und typische touristische Veranstaltungen, dennoch lohnt sich ihr Besuch auf jeden Fall. Sie sind schön anzusehen und schließlich wird mit ihnen ein wichtiges Kulturgut der Stadt zelebriert und aufrechterhalten. Dargeboten werden die Aufführungen in einigen gehobenen Hotels oder auch in der Kandyan Art Association Hall und der Y.M.B.A. Hall.
Wir waren im Kandy Lake Club – die Veranstaltung begann um 17.30 Uhr und dauerte etwa eine Stunde.
Mit Beginn der Abenddämmerung liefen wir zum Dalada Maligawa, dem berühmten Zahn-Tempel.
Die Legende besagt, dass um 480 v. Chr. aus der Asche des erleuchteten Buddha, unter anderem ein Eckzahn geborgen wurde. Von Indien aus gelangte der Zahn auf die Insel und wurde dort an verschiedenen Orten aufbewahrt und verehrt, unter anderem in Anuradhapura und Polonnaruwa. Alle Gefahren und Zerstörungsversuche überstand diese Reliquie. In der Hauptstadt Kandy hatte das heute kostbarste Heiligtum Sri Lankas nach einer odysseereichen und langen Reise endlich einen neuen sicheren Schrein gefunden. Dieser sollte es bis heute bleiben.
Auch der Zahntempel gehört zu den touristischen Highlights des Landes, während er gleichzeitig für die Buddhisten eines der bedeutendsten Heiligtümer des Landes ist.
Am Eingang wird man aus Sicherheitsgründen einer Kontrolle unterzogen. Der heilige Schrein im Tempel wird nur dreimal am Tag zu den einstündigen Pujas geöffnet (5.30 – 9.30 – 18.30 Uhr).
Wenn man es genau nimmt, steht man eine ganze Zeit in einer langen Schlange aus vielen Besuchern, also zwischen den einheimischen Gläubigen und anderen Touristen, die sich vom Untergeschoss nach oben drängen. Man wird langsam voran geschoben und erreicht im Obergeschoss irgendwann die Stelle, an der man für nur wenige Sekunden einen Blick auf den vergoldeten Behälter mit der Reliquie im Innern werfen kann. Dann wird man schon wieder weiter geschoben. Aber trotz Hitze, stickiger Luft und dem „Gewühl“ an Menschen ist es ein sehenswertes Erlebnis. Tiefgläubige Menschen, die ihre Blumenopfer darbringen, die Trommler im Hof des Untergeschosses, die für den Zeremonie-begleitenden Trommelwirbel sorgen. Allerdings empfanden wir die spirituelle Stimmung trotz der großen Bedeutung des Ortes hier nicht so stark wie an anderen Orten der Reise, vermutlich wegen der Unruhe, welche die vielen Menschen erzeugten.
Im Gegensatz zum schlichten Äußeren des Tempels, ist er im Inneren glanzvoller ausgestattet und verziert. Außer dem Schrein gibt es unter anderen noch eine prächtige Halle mit Buddha-Statuen und zahlreichen Gemälden, die Szenen aus Buddhas Leben und über die Geschichte des Zahnes darstellen. Im Bereich des Tempelkomplexes befindet sich noch die königliche Audienzhalle, wo 1815 der letzte König von Kandy abdankte, sowie ein kleines Museum für einen verehrten, 1988 gestorbenen Elefanten.