Auf der Straße von Kandy in Richtung Hochland kamen wir bald auch durch die lebhafte Marktstadt Gampola. Wir hielten dort etwas außerhalb bei einem kleinen Kloster nahe der Straße. Zu sehen ist hier unter einem Schutzdach eine weiße moderne Statue des schlafenden Buddha, die nicht etwa wegen ihres Alters oder auch nicht unbedingt wegen ihrer Schönheit, doch aber auf jedem Fall wegen ihrer Größe ins Auge fällt. Auf dem kleinen Flyer, den wir dort bekamen, steht der Name des Ortes geschrieben: Saliyala Ancient Purana Viharaya. Man kann lesen, dass es die längste Statue des schlafenden Buddha in Südasien sein soll. Auch um Geldspenden wird gebeten, denn vermutlich ist das moderne Werk noch nicht vollendet. Im Augenblick ganz schlicht in „weiß“ gehalten, sieht man auf dem Flyer-Bild, wie die Statue wohl einmal aussehen soll: farbig gestaltet.
Die üppig grüne und hügelige Tropenlandschaft mit teilweise noch sichtbaren Dschungelresten, Reisterrassen sowie Obst- und Gemüseplantagen wird bald „abgelöst“ durch das Bild von weiteren Hügeln, majestätischen Bergen, Nadelbäumen und unendlich vielen Teesträuchern, je höher sich die Straße 5 auf kurvenreicher Strecke in Richtung Ramboda schlängelt. Teeplantagen, wohin das Auge blickt. Manchmal dazwischen als bunte „Flecken“ sieht man die Pflückerinnen bei der Arbeit. Wir konnten gar nichts Anderes, als sofort von der grandiosen Landschaft des Hochlandes und den schönen Aussichten begeistert zu sein. Im Teeanbaugebiet „trifft“ man natürlich auch auf zahlreiche Teefabriken, die zu den Plantagen gehören und den geernteten Tee verarbeiten.
Wir besuchten die Glenloch Tea Factory auf der Strecke zwischen Pussellawa und Ramboda, eine kleine Fabrik mit Teestube und –shop. Bei einer kurzen kostenlosen Führung durch die Fabrikräume wurde durch eine freundliche Dame erläutert, wie der Tee gepflückt wird und die Blätter anschließend verarbeitet werden: Lufttrocknung, Walzen bzw. Rollen, Fermentieren, Trocknen im Ofen, Sieben und Reinigen, Sortieren, Verpacken. Anhand von Proben mit verschiedenen Blättern bekam man noch einen Überblick über die verschiedenen Qualitätsstufen des Tee´s. In der Teestube des Verkaufsraumes konnten wir Tee kosten und hatten anschließend die Möglichkeit zum Kauf. Ob die Preise dort angemessen waren, konnten wir nicht wirklich beurteilen. Wir verglichen nur mit dem schwarzen Bio-Ceylon-Tee, den wir zu Hause immer kaufen und stellten fest, dass der Tee dort auch nicht wesentlich günstiger war. Geschmeckt hatte er uns auf jeden Fall. Der Besuch war in Ordnung, die Informationen interessant, auch wenn spürbar ist, dass der Betrieb auf Touristen eingestellt ist und die Führerinnen diese Rundgänge den ganzen Tag machen und auch relativ zügig abhandeln. Sehr schön war im Übrigen auch der Ausblick von der Terrasse der Teestube. Denn auf dem Weg nach Ramboda gewährt die Strecke dort auch einzelne Fernsichten auf die Ausläufer des Kotmale Reservoir, einem Stausee des Mahaweli Ganga.
Nach den ersten Eindrücken vom Hochland kamen wir am späten Nachmittag zu unserer Unterkunft, inmitten von grüner Natur und gleich neben dem schönen Ramboda-Wasserfall. Die Wassermenge war zwar gering, aber die Höhe ist dennoch beeindruckend. Während man das Naturerlebnis an der Strasse 5 weiterfahrend von „oben“ betrachtet, konnten wir über einen kleinen Pfad vom Hotel aus zum Fuß des Wasserfalles gelangen. Eine kurze Erfrischung im kühlen Nass und ein grandioser Sonnenuntergang beendeten diesen Reisetag.